Salzburg
Zum sechsten Mal ist der Airportlauf über die Bühne gegangen. An diesem haben rund 400 Sportler teilgenommen und dabei 4642 Kilometer zurückgelegt, die in Form einer Spende zu Gunsten dem Wohnprojekt „Betreutes Wohnen in Wals“ der Lebenshilfe Salzburg zugute kommen.
Im Winterflugplan 2023/24 wird Eurowings Europe eine Nonstop-Verbindung zwischen Salzburg und Marsa Alam bedienen. Diese soll einmal wöchentlich ab 26. Oktober 2023 geflogen werden. Damit wird von der Lufthansa-Tochter neben Hurghada eine zweite Ägypten Destination bedient.
Die Fluggesellschaft Easyjet Europe wird im Winterflugplan 2023/24 nicht mehr zwischen Hamburg und Salzburg fliegen. Diese Verbindung übernimmt nun Eurowings.
Airport will Linienflüge nach Wien zurück
Der Salzburg Airport möchte seine traditionellen Linienflüge nach Wien und Zürich wieder beleben. Diese Forderung an die Bundespolitik findet sich auch im neuen Regierungsprogramm von ÖVP und FPÖ in Salzburg, die das selbst auch unterstützen. Die Zugverbindung nach Wien-Schwechat sei kein passabler Ersatz, sagt der Aufsichtsratschef des Flughafens.
Die Forderung nach Wiederbelebung der Wien- und Zürich-Verbindungen wurde auch vom Aufsichtsratsvorsitzenden des Airports bekräftigt, dem früheren Salzburger Landeshauptmannstellvertreter Christian Stöckl (ÖVP): „Der Flug aus Salzburg zur Umsteigeverbindung Wien fehlt uns ganz massiv. Die damalige Maßnahme der Bundesregierung ist uns finanziell wie verkehrstechnisch in den Rücken gefallen.“
Ins gleiche Horn stieß der WKÖ-Luftfahrtchef Günther Ofner: „Der überwiegende Teil der Fluggäste, die von Salzburg via Wien in die Welt flogen, nutzen aufgrund der Einstellung der Flugverbindung Salzburg-Wien nun entweder das Auto zum Flughafen München oder fliegen von Salzburg aus über Frankfurt oder einen anderen, teilweise außereuropäischen Hub zu ihren Enddestinationen. Weder ist dadurch dem Wirtschaftsstandort Österreich noch der Umwelt gedient“, hält Ofner abschließend fest.
Nach Lockdown-Jahren auf Erholungskurs
Der Salzburg Airport erholt sich nach den Lockdown-Jahren weiter. Das Passagieraufkommen stieg im Vorjahr wieder auf 1,2 Millionen. Es wurden 2,2 Mio. Euro Gewinn für die Eigentümer des Airports, Land und Stadt Salzburg, erwirtschaftet. Bis 2030 müssen nun rund 200 Mio. Euro investiert werden.
Vor den Lockdowns investierte der Salzburg Airport zwischen sechs und sieben Millionen jährlich in seine Infrastruktur. Heuer werden bzw. müssen es 16 Millionen sein. Die größten Brocken sind das neue Terminal, das etwa die Hälfte ausmacht. Zudem wird Geld in Energieversorgung, Photovoltaik auf dem Parkhaus, Entwässerung des Areals und neue Gerätschaften für die Abfertigung gesteckt.
Die Sanierung der Rückstände von Löschschaum beläuft sich laut Flughafen-Geschäftsführerin Bettina Ganghofer auf rund 30 Millionen Euro, wobei der Bund hier mitzahle. Wegen der hohen Ausgaben und Investitionen verzichten Stadt und Land Salzburg nun bis zu zehn Jahre auf die Dividende, sagt der scheidende Aufsichtsratsvorsitzende Christian Stöckl (ÖVP) – auf jeden Fall bis zum Ende der nun beginnenden Legislaturperiode des neuen Salzburger Landtages. Es sei sinnlos, dem Flughafen Geld wegzunehmen, wenn man es dann ohnehin wieder zuschießen müsse, so Stöckl.
Die Geschäftsführerin ist zuversichtlich, dass der Investitionsstau nun abgebaut wird. Im Vorjahr seien 1,2 Millionen Passagiere abgefertigt worden, heuer strebe man 1,5 Millionen an. Der bisherige Rekord stammt von 2019 – mit knapp zwei Millionen. Das sei auch das absolute Limit für die Zukunft, so Ganghofer, weiter wolle man nicht gehen. Durch künftig mehr Restaurants und Geschäfte soll der Airport mehr Geld selbst erwirtschaften.
Hertz Ride Station am Salzburg Airport eröffnet
Besitzern eines Motorrad Führerscheins steht ab sofort mit der neuen Hertz Ride Station eine große Auswahl an voll ausgestatteten Motorrädern ab dem Flughafen Salzburg zur Verfügung.
Den Namen Hertz verbindet man bereits seit über 100 Jahren mit der klassischen Autovermietung. Seit 2011 gibt es mit Hertz Ride ein eigenständiges Unternehmen, das die Leidenschaft für Motorräder und den Wunsch nach Reiseabenteuer, auch abseits des Mainstreams, verbindet.
Airports
Airports versprechen stabile Abläufe
Kurz vor Beginn der Sommerreisewelle sind Vertreter von Flughäfen und Reisebranche zuversichtlich, dass sich ein Flugchaos wie im vergangenen Jahr so nicht wiederholt. Nach Angaben des Flughafenverbandes ADV wurden an Flughäfen unter anderem Prozesse verbessert und Mitarbeiter angeworben.
Die aktuelle Reisesaison werde deutlich besser laufen, aber die Bewältigung der Stoßzeiten werde je nach Flughafen und Prozessstelle fordernd sein. Die volle Leistungsfähigkeit der Abläufe zeigt sich erst in den Sommermonaten, wenn Terminals, Vorfelder und auch der von der Flugsicherung kontrollierte Luftraum dauerhaft Höchstbelastungen ausgesetzt sind,“ so der ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.
Dennoch kam es zu Störungen durch einen massiven Eingriff in die Flughafen-Sicherheit: Aktivisten blockierten die Flughäfen Hamburg und Düsseldorf. Mitglieder der Gruppe „Letzte Generation“ sind am Donnerstagmorgen (13.07.) jeweils auf die Rollfelder des Hamburgers und des Düsseldorfer Flughafens gelangt. Mehrere sogenannte „Klimakleber“ hatten sich auf dem Rollfeld festgeklebt, nachdem es gelungen war Zäune zu durchschneiden.
Diese Aktion, die zu massiven Einschränkungen des Flugverkehrs führten wirft nun Diskussionen um die Sicherheit auf Flughäfen auf. Was wenn nicht Klebstoff, sondern Sprengstoff sich in den Händen der Eindringlinge befunden hätte?
Auch von kuriosen Diebstählen wurde berichtet: In Nigeria, am Murtala Muhammed International Airport von Lagos, wurden Teile der neu installierten Pistenbefeuerung gestohlen. Wie lokale Medien berichten, geht es dabei nicht um ein paar wenige Leuchten. Fast die gesamte Beleuchtung wurde entwendet, es entstand ein enormer Schaden, denn die Befeuerung wurde erst vergangenen November installiert. Die Kriminellen haben dabei ausgenutzt, dass die Piste aktuell wegen Erneuerungsarbeiten außer Betrieb war.
Die Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Verkehrsflughäfen hat mit Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG, einen neuen Präsidenten bekommen. Im Rahmen der turnusmäßigen Übergabe hat er seine Salzburger Kollegin Bettina Ganghofer abgelöst. Als Vizepräsident fungiert nun Norbert Draskovits, Geschäftsführer des Linzer Airports.
Mit ihren Mitgliedern, den Flughäfen Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salzburg und Wien, setzt die AÖV auf überregionale Zusammenarbeit und vertritt gebündelt die Interessen der österreichischen Verkehrsflughäfen. Klimaschutz, Digitalisierung und Innovation sowie die gemeinsame Weiterentwicklung von betrieblichen Abläufen haben dabei klare Priorität.
Am Flughafen München wurde das neue Innovationszentrum, das sogenannte Lab Campus, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen des Flughafen München GmbH eröffnet. Es soll als neuer Top-Innovationsstandort in der Mitte Europas branchenübergreifend Forschungseinrichtungen, Hightech-Industrien, junge Unternehmen und aufstrebende Talente zusammenführen und den Austausch fördern. Untergebracht sind unter anderem auch das Schulungszentrum des Flughafen Münchens, die Airport Academy, die Deutsche Flugsicherung (DFS) sowie ein Joint Venture von AUDI und Lufthansa Industry Solutions.
Airlines
Die 54. International Air Show in Paris Le Bourget fand vom 19. Bis 25. Juni statt.
Während der Paris Air Show hat Austrian Airlines einen Skytrax-Award verliehen bekommen. Man wurde in der Kategorie “Best Airline Staff in Europe” ausgezeichnet. In anderen Regionen gingen diese Awards beispielsweise an Delta Air Lines und All Nippon Airways.
Seites Austrian Airlines sieht man den Skytrax-Preis als Bestätigung dafür, dass es nach mehreren Krisenjahren wieder bergauf gehen würde. Es ist nicht das erste Mal, dass die Lufthansa-Tochter in dieser Kategorie gewinnen konnte. Insgesamt sieben Mal hat die österreichische Fluggesellschaft diese Auszeichnung bereits erhalten. Zuletzt erhielt man den Award im Jahr 2018 überreicht.
Dass bei der Air Show Bestellungen der Airlines für Schlagzeilen sorgen, zeigt sich diesmal wieder:
Indische Airline Aufträge bestimmten das Geschehen in Le Bourget. Nach einem Rekordauftrag von Indigo über 500 weitere Flugzeuge der A320neo-Familie, darunter A321XLR, zum Start der Paris Air Show 2023 zieht Air India mit einer Bestellung über 470 Flugzeuge bei Airbus und Boeing gleich. Der „Flying Maharaja“ meldet sich zurück – und wie: Air India hat auf der Paris Air Show 250 Airbus- und 220 Boeing-Jets bestellt.
Um die Finanzierung der Milliardenaufträge kümmert sich der neue Air-India-Eigner Tata. Air India erwartet erste 737 MAX – Bestandsflugzeuge von Boeing – in wenigen Wochen. Auch Airbus soll erste A350-900 noch 2023 an Air India liefern. Mit der A350 kommt Airbus erstmals in einer indischen Interkontflotte zum Zug.
In Dreieich entsteht in enger Zusammenarbeit von Condor und Avenger Flight Group ein vollumfängliches Aviation Training Center
Es soll ab dem Jahreswechsel 2023/2024 Trainings- und Schulungsaktivitäten für Cockpit und Kabine anbieten. Am neuen Standort werden neben den Cockpit-Simulator- und Recurrent-Trainings auch Umschulungen, alle Service- und Grundschulungen sowie Führungstrainings durchgeführt.
Condor kümmert sich hierbei um die Bereitstellung der Kabinenmockups, während AFG die Cockpit-Simulatoren stellt. Hergestellt werden die Simulatoren der neuesten Technologie von SIM-International. Für theoretische Schulungsbestandteile steht darüber hinaus im angrenzenden Bürokomplex „Dreieich Plaza“ ausreichend Platz zur Verfügung.
Swiss hat kaum noch Tickets für den Sommer
Swiss startet mit nahezu ausverkauften Flügen in die Hochphase 2023. Die Schweizer Lufthansa-Tochter will in diesem Sommer an die Stabilität ihres Flugplans aus dem Vorjahr anknüpfen. Swiss-Chef Dieter Vrancks teilte in einem Interview mit, dass es die Flüge des gesamten Netzwerks, auch nach Asien, Europa und die USA betrifft.
Allgemeines – Umwelt
ÖAMTC-Flugrettung feiert 40-jähriges Bestandsjubiläum
Seit 1983 heben die Notarzthubschrauber der ÖAMTC-Flugrettung ab, um Menschenleben zu retten. Aus den bescheidenen Anfängen – 1983 gab es erst zwei Stützpunkte – entwickelte sich rasch ein Grundpfeiler des Rettungswesens, der aus dem österreichischen Gesundheitssystem nicht mehr wegzudenken ist. Im Rahmen eines Festaktes wurde gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Gesundheitswesen sowie Partnerorganisationen ein Blick in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Flugrettung in Österreich geworfen.
Auf dem Weg zum Wasserstoff-Flugzeug: Bombardier entwickelt Öko-Maschine weiter
Das Unternehmen testet seinen zweiten Prototyp eines Flugzeugs mit integrierten Flügeln. Die neue Form soll den Luftwiderstand weiter verringern und so die Emissionen um 50 Prozent reduzieren.
Integrierte Tragflächen sind ein neuer Trend im Flugzeugbau. Man spricht von «blended wing», weil die Tragflächen nahtlos in den deutlich verbreiterten Rumpf übergehen, was für weniger Luftverwirbelungen am Flügelansatz sorgt. Projekte wie der Airbus Nautilus, die X-48 B der Nasa oder das Flugzeug des Startup-Unternehmens Jet Zero sind mit integrierten Flügeln ausgestattet.
Ziel solcher Konstruktionen ist es, den Luftwiderstand zu verringern. Das senkt den Fluglärm und spart vor allem eine Menge Treibstoff. In Zeiten, in denen auch in der Luftfahrt um jedes Gramm CO2-Emission gekämpft wird, sollen die Blended-Wing-Flugzeuge eine Lösung darstellen. Der breite Rumpf würde beispielsweise Platz für die Unterbringung von Wasserstofftanks bieten, die mit Brennstoffzelle kombiniert nur noch Wasserdampf ausstoßen. Mit einem mit heutigen Flugzeugen vergleichbaren Treibstoffverbrauch wären alternative Antriebe wie Wasserstoff kaum realisierbar.
Mit Blended-Wing-Flugzeugen könnte ein großer Schritt in Richtung null Emissionen in der Luftfahrt gemacht werden. Gleichzeitig könnte auch die Fluglärmbelastung fast auf null reduziert werden.
Der kanadische Hersteller Bombardier, heute vor allem für seine Geschäftsflugzeuge bekannt, arbeitet seit einigen Jahren am Ecojet-Konzept. Das Projektteam hat zunächst ein auf 7 Prozent verkleinertes Flugmodell mit integrierten Tragflächen in Flugversuchen erprobt. Dieser Prozess ist abgeschlossen. Seit Mitte 2022 konzentriert sich das Team auf Testflüge mit einem weiterentwickelten, doppelt so großen Modell. Zu erkennen sind auf ersten Renderings die verbesserte Aerodynamik im Rumpfbereich sowie die im Heck angeordneten Triebwerke, die für einen besonders effizienten Antrieb sorgen sollen. Technische Details des neuen Flugzeugprototyps gibt Bombardier noch nicht bekannt. Ziel ist es derzeit, die Emissionen im Vergleich zu einem heutigen Standardflugzeug um 50 Prozent zu senken. Dies wäre ein erster Zwischenschritt auf dem Weg zu einem einsatzfähigen Wasserstoffflugzeug ohne nennenswerte Schadstoffemissionen.