422. Clubabend am 9. Juni 2023

Simon Hradecky vom „The Aviation Herald“ war diesesmal „Zu Gast bei Richard“.

 Zur Person:  Der gelernter Software-Entwickler lebt in Salzburg und betreibt den englischsprachigen Branchendienst „The Aviation Herald“, ein weltweit anerkanntes Online-Portal über Zwischenfälle in der Luftfahrt. Simon Hradecky ist ein wahrer Insider  und gilt als Experte für Flugsicherheit. Richard Schano hat gemeinsam mit Simon Hradecky im Vorfeld einige Fragestellungen gemäß den erkennbaren Trends und den zukünftigen Herausforderungen im Bereich der Flugsicherheit herausgearbeitet.

Simon Hradecky beeindrucke durch seine klare und herausragende Analyse von 3  Flugzeugabstürzen. Er konstatierte dahingehend als international vielbeachteter Experte, die wahren Hintergründe der jeweiligen dramatischen Ereignisse.

Nachstehend dahingehend einige Informationen:
Die Hintergrunduntersuchung zum Germanwings Absturz wurden abgeschlossen. Nach Studium von 24.000 Seiten der Akten aus den beiden Untersuchungsdaten in Frankreich und Deutschland, steht Simon dahingehend bereits in Verhandlungen über eine TV-Dokumentation. In begleitenden Fallbeispielen bezüglich (Technikgläubigkeit, Situational Awareness), informierte Simon Hradecky zusätzlich über seine Recherchen, ohne Erwähnung der Germanwings A320 D-AIPX, sowie dahingehende Detailfakten dieses Unfalls.

Zum Fall der Germanwings A319, die selbstständig und ohne Pilotenkommandos zweimal in den Sinkflug ging. Die dementsprechenden Detailinformationen wurden von Simon erläutert. Die offiziellen Untersuchungen dahingehend wurden sehr einseitig geführt und beweiswürdigende Fakten nicht kausal dargestellt.

Im Fall vom  A320 Absturz in Habsheim, soll mittels Gutachten anhand der FDR Rohdaten aus Frankreich der Beweis erbracht wird, dass definitiv ein technischer Fehler und keine menschliche Aktivität zum Absturz der Maschine führten. Mit einem dementsprechenden Gutachten der französischen Pilotengewerkschaft, soll dies belegt werden.

Simon Hradecky informierte uns zusätzlich über die Schließung des russischen Luftraumes, mit dem Blick auch auf die Gefährdung der Sicherheit durch die kriegerischen Ereignisse in der Ukraine.

Weiters richtete Simon Hradecky den Fokus auf die klassischen Themen in jedem Cockpit. Es wurden das Verständnis der Systeme, Kenntnis des Flugzeugs, Kenntnis der Aerodynamik, fliegerisches Können der Piloten (speziell in den Fällen wo der  Autopilot das Handtuch wirft, die Maschine also ohnehin schon in einem schwer zu beherrschenden Flugzustand ist), Situational Awareness und eventuelle  Überraschungseffekte thematisiert.

Als einen sehr wichtigen Faktor skizierte Simon Hradecky auch das Cockpit Resource Management sowie die Technikgläubigkeit und das mögliche Versagen der Technik als bedrohende Gefahr in diesem Zusammenhang.

Nach dem Vortrag wurden dahingehend einige Fragen gestellt:
Eine Conclusio daraus, traf es auf den Punkt: „Die Einbindung der Piloten in die Entwicklungsprozesse betreffend Design und Technik, wäre eine hilfreiche und nachhaltige Strategie, um der drohenden Gefahr der Überforderung im Cockpit im Vorfeld zu begegnen“.

Wir bedankten uns bei Simon Hradecky für diesen hervorragenden Vortrag.

Obmann Peter Knoll, Richard Schano und Simon Hradecky