Mit einem launigen und interessanten Vortrag präsentierte Flugkapitän Norbert Pfeffer die aus drei Flugzeugen bestehende Skyvan-Flotte von Pink-Aviation, die dank ihrer Bemalung zweifellos zu den buntesten „Vögeln“ der Luft zählt. Insgesamt 153 Stück dieser oftmals als „fliegende Kleiderkästen“ bezeichneten Maschinen wurden zwischen 1963 und 1986 vom ehemaligen britischen Flugzeughersteller Short Brothers produziert, drei davon sind bei Pink-Aviation im Einsatz. Sie dienen vornehmlich zum Absetzen von Fallschirmspringern bei Absprüngen von bis zu 6.000 Metern Höhe.
Genau so bunt wie die Skyvans von Pink-Aviation ist der Lebenslauf von Kapitän Pfeffer, der in St. Gilgen aufwuchs. Anstatt das elterliche Sportgeschäft zu übernehmen, entschied er sich fürs Reisen und tourte ein Jahr lang mit dem Rucksack durch die Welt. Er war Wasserschilehrer am Wolfgangsee, arbeitete im Delta Callcenter in London, in Zermatt als Experte für Schischuhe und Tauchlehrer in Lateinamerika. Durch die zahlreichen Flüge wurde er unheilbar vom „Bazillus“ des Fliegens befallen und entschloss sich, Pilot zu werden.
In Florida erwarb er in einer Rekordzeit von 13 Monaten den Pilotenschein sowie die Berufspilotenlizenz (CPL) samt Multi-Engine-Rating. Damit heuerte er bei der indonesischen Fluggesellschaft Susi Air an, die ein umfassendes Streckennetz in Papua bedient. Bei den über 140 Piloten und der Multikulti-Crew der Airline schloss er viele Freundschaften, flog vornehmlich in Java und Papua und wurde mit 920 Flugstunden bereits Kapitän. Nach einem Jahr unfreiwilliger Pause aufgrund eines Mopedunfalls in Neuseeland zog es Norbert Pfeffer weiter nach Tansania, wo er als sogenannter Buschpilot von Lodge zu Lodge, aber auch nach Arusha und Sansibar flog.
Nach einer kurzen Zwischenstation in St. Gilgen landete er in Belize in Mittelamerika, wo er unter anderem Touristen zwischen Tauchzentren hin und herflog. Seine nächste Station war Lukla in Nepal, wo der Tenzing Hillary Airport als einer der gefährlichsten Flughäfen der Welt gilt. Von hier aus führte er Versorgungsflüge, etwa für Treibstofffässer und Lebensmittel, in entlegene Bergregionen durch.
Nach all diesen Abenteuern in den exotischsten Destinationen der Welt fliegt Norbert Pfeffer heute für die im tschechischen Klattau (Klatovy) ansässige Pink-Aviation. Insgesamt drei Skyvans sind für das Unternehmen im Einsatz, mit denen sowohl private Fallschirmspringer und Skydiver als auch Militärs aus verschiedensten Ländern zu ihrer Absprunghöhe gebracht werden. Diese liegt zwischen wenigen hundert Metern (für Militärs) und bis zu 6.000 Metern, wobei für Absprünge aus dieser Höhe eine eigene Sauerstoffversorgung erforderlich ist.
Zusätzlich zu den spannenden Geschichten zeigte uns Flugkapitän Norbert Pfeffer jede Menge großartige Bilder und Videos. Wir danken für den tollen Vortrag! Wer Appetit darauf bekommen hat, sich selbst ein Bild von der Pink Skyvan zu machen, kann auf www.pink.at alles über kommende Einsätze erfahren.
