Presseschau September 2022

Quellen aus Printpresse und Internet

Salzburg

Für alle, die sich im Herbst noch nach Sonne, Strand und Meer sehnen, hat das Team des Salzburg Airport gemeinsam mit den bewährten Partnern ein buntes Programm zusammengestellt. Ob in wärmere oder kältere Gegenden, das Angebot ist vielfältig. Um das Fernweh zu pflegen, lädt der Flughafen herzlich dazu ein, den Herbstflugplan auf der Homepage des Salzburg Airport zu studieren. Ebenso sei auf die „Recruting Days“ hingewiesen, es werden wieder Aushilfskräfte oder auch Interessenten für langfristige Jobs gesucht.

Airports

Singapur will seinen Drehkreuzflughafen Changi noch einmal deutlich erweitern – und mit einem
Terminal 5 (T5) auf 50 Millionen Passagiere im Jahr ausbauen. Die Pläne für die Erweiterung waren
wegen der Corona-Pandemie auf Eis gelegt. Nun wird das Ausbauprojekt mit veränderten Details bis 2035 umgesetzt.

Flughäfen wollen unabhängiger vom russischen Gas werden
Die Gaskriese lässt Energiepreise explodieren. Sparen ist das Gebot der Stunde. Am Flughafen Frankfurt wartet man damit nicht auf den Winter – und setzt sich ehrgeizige Ziele: 15 Prozent Energie will man einsparen. Zahlreiche Maßnahmen hat man in Frankfurt schon umgesetzt. Zum Beispiel wird bereits die Umluftzufuhr in den Terminals reduziert, dadurch dringt im Sommer weniger warme Luft ein, was den Aufwand bei der Klimatisierung senkt. Daneben werden nicht zwingend für den Betrieb benötigte Anlagen abgeschaltet. Im Winter soll weniger geheizt werden. Die Raumtemperatur in den Terminals und Büros soll reduziert werden.

Auch an Spaniens Flughäfen hat das Frösteln im Sommer ein Ende
Die Klimaanlagen in Flughäfen des Landes werden nicht mehr kühler als 27 Grad eingestellt. Im Winter darf die Heizung nicht über 19 Grad aufgedreht werden. Die Regeln gelten nicht nur für Flughäfen, sondern für alle öffentlichen Gebäude, so auch Bahnhöfe, Busterminals und Poststellen. Um möglichst viel Energie zu sparen, sollen außerdem die Türen verschlossen bleiben, die Lichter in Schaufenstern müssen nach 22 Uhr ausgeschaltet werden. Grund für die Maßnahmen sind Pläne der Regierung, den Verbrauch von Gas um sieben bis acht Prozent zu verringern.

Im März setzte bereits der Flughafen Amsterdam Schiphol einen ähnlichen Schritt, Ziel sei sechs Prozent an Energie einzusparen.

Airlines

Der erste Jet vom Typ Boeing 787-9 landete an seiner neuen Heimatbasis Frankfurt. Von dem zweistrahligen „Dreamliner“ hat der Lufthansa-Konzern nach eigenen Angaben 32 Exemplare bestellt, die perspektivisch ältere Airbus A340 ablösen werden. Laut Lufthansa verbraucht die Boeing 787-9 rund 2,5 Liter Kerosin pro Passagier auf 100 Kilometer Flugstrecke. Das Flugzeug sei damit um 25 Prozent effektiver als das Vorgängermodell. Es gehöre zu den sparsamsten Langstreckenflugzeugen der Flotte, sagte Airline-Chef Jens Ritter laut Mitteilung. „So können wir die durchschnittliche CO2-Bilanz weiter deutlich verbessern. Dieses Flugzeug ist nachhaltig
und bietet Kunden ein Premium-Flugerlebnis.“

Lufthansa Cargo baut Europanetz aus
Mit einem zweiten Airbus A321F ist Lufthansa in Europa ab Frankfurt unterwegs. Die Frachtairline verdichtet das junge Kurzstreckennetz ab Frankfurt. Der Onlinehandel ist dabei nur ein Standbein der neuen Europastrategie, man will auch in Lieferketten punkten. Mit der Flottenverstärkung erweitert Lufthansa Cargo das innereuropäische Netzwerk um Birmingham, London-Heathrow und Madrid. „Die bestehenden Ziele Istanbul, Tel Aviv, Malta, Tunis, Dublin, Manchester und Kairo werden weiterhin bedient, Istanbul und Tel Aviv erhalten sogar zusätzliche < Frequenzen“, erklärte die Airline. Das Ziel ist sei, ein europäisches Same-Day- und E-Commerce-Netzwerk aufzubauen.

LH-Konzern-Chef Spohr wagt einen Ausblick für 2023
Flugreisen boomen, doch Inflation und steigende Energiepreise trüben die Aussichten ein. Lufthansa- Chef Spohr erklärt, warum er 2023 dennoch mit einer weitere Erholung rechnet. Die Luftfahrt misst sich mit den Zahlen von 2019. Das Jahr 2022 hatte noch sehr schwach begonnen, mit dem Sommerflugplan dann einen riesigen Anstieg der Nachfrage gebracht, aber auch viele operative Probleme. Im dritten Quartal 2022 will Lufthansa dank eines stabileren Betriebs schon 80 Prozent der Kapazität des entsprechenden Quartals aus 2019 erreichen. Er könne sich nicht vorstellen, dass der Reiseboom aus dem Sommer 2022 so anhalte, wenn die Menschen im Herbst ihre Energiekosten-Abrechnung haben und der sonstige Inflationsdruck spürbar wird, sagte Spohr. Unter diesen Vorzeichen gehe man etwas konservativer ins Jahr 2023, als man noch vor einigen Wochen gedacht habe. Mit Blick auf den Dollar wäre mit einem starken USA-Geschäft zu rechnen, denn für die Amerikaner lohnt sich ein Urlaub in Europa. Auch die Geschäftsreisen nach Japan und China könnten< im kommenden Jahr eine Steigerung ausmachen, sollten diese Länder wieder aufmachen.

SAS streicht Großraumflotte drastisch zusammen
SAS sucht mit einer Chapter-11-Insolvenz den finanziellen Neustart. Airlinechef Anko van der Werff nimmt dabei Einschnitte in der Flotte vor: SAS steigt aus Leasingverträgen über zehn Flugzeuge vorzeitig aus. Die Airline trennt sich von jedem drittem Widebody ihrer Langstreckenflotte.

Verschärfte Bestimmungen in der Schweiz
Der Schweizer Bundesrat hat (gestützt auf eine Analyse des Bundesamts für Zivilluftfahrt zum tödlichen Ju-52-Unglück) beschlossen, für Flüge mit historischen Luftfahrzeugen deutlich strengere Vorgaben zu machen. Bei seiner Sitzung vom 17. August 2022 hat er die Luftfahrtverordnung LFV entsprechend angepasst. Künftig werden kommerzielle Flüge mit Personen und Gütern mit Luftfahrzeugen der Sonderkategorie «Historisch» nicht mehr zulässig sein. Nichtgewerbsmäßige Flüge sind nur noch für Vereinsmitglieder möglich. Außerdem gilt neu eine Beförderungsbeschränkung. Es dürfen maximal neun Personen in einem entsprechenden Flugzeug fliegen, davon höchstens sechs Passagiere. Die neuen Vorgaben für Flüge mit historischen Luftfahrzeugen treten am 1. Oktober 2022 in Kraft.

Austrian Airlines serviert mehr Österreich
Nach «Swiss Taste of Switzerland» bei Swiss und «Tasting Heimat» bei Lufthansa bringt nun auch Austrian Airlines mehr Lokalkolorit ins Essen: «Tastefully Austrian» nennt sich das neue kulinarische Konzept, das es nun in der Business Class auf der Kurz- und Mittelstrecke gibt. Gemeinsam mit dem Partner Do&Co hat Austrian dabei Menüs kreiert, die beim Abflug aus Wien internationale Küche und beim Retourweg österreichische Schmankerl bieten sollen. Auf längeren Flügen ab drei Stunden darf man sich über ein Zwei-Gänge-Menü freuen – etwa mit Wiener Tafelspitz oder traditionellen Schlutzkrapfen, einer regionalen Spezialität aus Tirol. Abgerundet wird das Menü beispielsweise mit einem Apfelstrudel. Bei Flügen von 80 Minuten bis drei Stunden Flugzeit gibt es ebenfalls ein warmes Essen,
etwa Rindsgulasch oder Lachsfilet, bei kürzeren Flügen von 50 bis 80 Minuten werden kalte Menüs serviert, beispielsweise eine „Poke Bowl“ (ein kulinarischer Trend aus Hawaii: Poke bedeutet „in Stücke schneiden“ – ein Poke Bowl ist somit eine Schüssel mit verschiedensten in kleine Stücke geschnittener Zutaten wie Salat, Gemüse, Fisch und ähnlichem) oder Beinschinken. Betont originell und innovativ gibt man sich bei Ultra-Kurzstrecken bis zu 50 Minuten: Hier wird ein „Handgebäck“ verteilt – ein Snack, den man dank einer speziellen Verpackung auch mitnehmen kann.

Bei Eurowings gibt es nun Currywurst an Bord
Ab sofort genießen Eurowings Kunden auf allen Eurowings Flügen über einer Stunde Currywurst an Bord. Die Airline freut sich, Passagieren neben den „Fries in the Skies“ nun auch den beliebten Wurst-Klassiker an Bord anzubieten zu können.

Allgemeines

Thema alternative Treibstoffe

Mit ihren Gesetzentwürfen zu Fit for 55 hat die EU-Kommission auch wichtige Vorschläge für den Klimaschutz im Luftverkehr vorgelegt. Im September beginnt nun das informelle Vermittlungsverfahren zu diesen Gesetzesvorschlägen zwischen dem Europäischen Parlament, dem Ministerrat und der Europäischen Kommission. Die deutsche und europäische Luftfahrtbranche sieht in der Initiative Fit for 55 eine große Chance für mehr Klimaschutz. Damit die geplanten Maßnahmen ein Erfolg werden können, muss Carbon Leakage, also die Verlagerung von Emissionen und Verkehr ins nichteuropäische Ausland, vermieden werden. Dazu sind Änderungen an dem Gesetzespaket notwendig. Die aktuelle Ausgestaltung der Beimischungsquote führt zu einem Wettbewerbsnachteil:
EU-Airlines wickeln ihre Flüge über EU-Flughäfen ab und müssen dort teures SAF (Sustainable Aviation Fuels) tanken. Nicht-EU-Airlines sparen sich die Kosten für SAF größtenteils, wenn sie über ihre heimischen Drehkreuze fliegen. Dadurch bleiben ihre Ticketpreise günstiger. CO2-Emissionen werden so nicht verhindert, sondern lediglich in andere Teile der Welt verlagert. Wie lassen sich bei Fit for 55 Carbon Leakage vermeiden und die Gesetzesvorschläge zu einem Erfolg für den Klimaschutz machen? Um das Gesetzespaket Fit for 55 zu einem klimapolitischen Erfolg zu machen, müssen die Beimischungsquote von SAF und die Verschärfung des Emissionshandels wettbewerbsneutral gestaltet werden. Damit ließen sich Carbon Leakage und die Diskriminierung der europäischen Fluggesellschaften und Luftverkehrsdrehkreuze vermeiden.

Mehrere alternative Möglichkeiten stehen zur Verfügung:
» Die Finanzierung der SAF-Mehrkosten durch freie Zertifikate aus dem Emissionshandel oder durch die EU-Mitgliedstaaten über Einnahmen aus nationalen Luftverkehrssteuern.
» Einführung einer passagier- und endzielbezogenen Klimaabgabe. Die entstehenden Mehrkosten im Luftverkehr mit Drittstaaten würden dann aus den Mitteln dieser wettbewerbsneutralen Abgabe finanziert. Die Höhe der Abgabe würde sich am Endziel der Passagierströme orientieren, unabhängig davon, über welches Drehkreuz der Reiseweg führt. Europäische und nicht-europäische Fluglinien würden somit gleichbehandelt. Eine Beschränkung des Regulierungsrahmens auf innereuropäische Flüge und, im Gegenzug, eine höhere Beimischungsquote von SAF auf Flügen innerhalb der EU.
» Einführung einer CO2-Ausgleichsabgabe für Passagiere (CBAM/Grenzausgleichsmechanismus), die für ihren Reiseweg Drehkreuze außerhalb der EU nutzen (ohne Beimischungsquote). So könnte die in der EU geltende Beimischungsquote nicht umgangen werden.
» Einführung einer Beimischungsquote für den internationalen Luftverkehr auf UN-Ebene. Sie würde weltweit gelten und wäre damit die weitreichendste wettbewerbsneutrale Lösung.
» „Book & Claim“-System einführen. Mithilfe dieser Maßnahme könnte die vorgegebene SAF Beimischungsquote unabhängig davon realisiert werden, wo weltweit konkret das SAF getankt wird.

Quelle: BDL, Luftfahrt aktuell # 1/2022 Stand: August 2022

Flugzeugentwickler forschen auf mehreren Gebieten
Synthetischer Treibstoff (SAF), Strom und Wasserstoff sollen den Luftverkehr nachhaltiger machen. Weltweit arbeiten Forscher und Hersteller daran, die Vision vom grünen Luftverkehr praktisch umzusetzen und Hürden zu überspringen.

Das ist der aktuelle Stand der Projekte:
Der Airbus A380-Prototyp MSN001 wird gleich nach dem Abschluss seiner jüngsten Zulassungskampagne für synthetische „SAF“-Treibstoffe vom Vierstrahler bis Ende 2023 oder Anfang 2024 zum Fünfstrahler umgebaut. Die A380 erhält am hinteren, linken Oberdeck eine zusätzliche Aufhängung für ein fünftes Testtriebwerk, das mit flüssigem Wasserstoff betrieben wird. Gespeist wird es aus vier 100-Kilogramm-Wasserstoff-Kryotanks, die zusätzlich im hinteren Hauptdeck eingebaut werden. Mit dem Wasserstofftestträger will Airbus den Weg ebnen, um über die praktische Anwendbarkeit dieser Antriebsart bis Ende der Dekade eine Entscheidung treffen zu können, damit 2035 bei Airbus
das erste „Null-Emissions-Flugzeug“ serienreif und zugelassen ist und ausgeliefert werden kann.

Elektroantriebe bringen neue Herausforderungen
Am weitesten fortgeschritten unter den Antriebsarten scheinen derzeit die batterieelektrischen Antriebe zu sein. So bereitet sich Eviation in Arlington (nördlich von Seattle) mit Rolltests auf den Erstflug des elektrischen Neunsitzers Alice vor.
Im Dezember 2019 flog in der Nähe von Vancouver zum ersten Mal ein Verkehrsflugzeug mit elektrischem Antrieb. Die De Havilland DHC-2 Beaver der kanadischen Harbour Air führte den Testflug nach der Umrüstung von Verbrennungs- auf Elektromotor durch.
Am 17. August 2022 hat die Maschine nun den ersten Flug durchgeführt, der nicht zum Startpunkt zurückführte, sondern wie ein Linienflug zu einem anderen Ziel. Die E-Beaver flog in 24 Minuten rein elektrisch betrieben vom Fraser River nahe des Flughafens Vancouver nach Pat Bay in der Nähe des Airports von Victoria.

Skandinavien mit „grünem“ Strom
Ausschließlich elektrisch will Norwegen ab 2040 alle Strecken bis 1,5 Stunden Flugdauer bedienen. Schon 2026 wird Skandinaviens größte Regionafluggesellschaft Widerøe dafür elektrisch angetriebene Flugzeuge beschaffen. Für diesen Markt und Zeitpunkt rüstet sich Schweden mit der ES-19, einem viermotorigen 19-Sitzer von Heart Aerospace.
Das Unternehmen vom Säve Airport in Göteborg verspricht 400 Kilometer Reichweite und 40 Minuten Ladedauer für seinen elektrischen Schulterdecker. Die Nordeuropäer verfügen mit Strom aus Wasserkraft über erneuerbare, wirkliche „grüne“ Energie, um die Flugzeug-Akkus zu laden.

Nicht nur der Antrieb kann den Verbrauch senken
Während die neuen Elektroantriebe heranreifen, macht aber auch der restliche Flugzeugbau Fortschritte. Vielleicht lauert gerade hier abseits der Antriebsfrage das größte Verbesserungspotenzial für weniger Verbrauch und viel Umweltnutzen. So lassen sich dank neuer Werkstoffe wie Kohlefaser Flügel weiter strecken, was im Unterschallbereich den induzierten Widerstand und damit den Verbrauch verringert.


Boeing und die NASA liefern mit dem verstrebten Schulterdeckerkonzept „Truss-Braced Wing“ ein aktuelles Beispiel. Neben Strahltriebwerken, auch mit großem Durchmesser und Nebenstromverhältnis, ließe sich der Entwurf auch mit Propfans oder Elektroantrieben kombinieren. Auch Nurflügler und Blended Wing Bodies, die zweistellige Verbrauchssenkungen ermöglichten, kehren in die Konzeptabteilungen zurück.

Zudem könnte auch das Gesamtsystem Luftfahrt optimiert werden
Und zwar mit Flugrouten in optimaler Höhe, live nach der Höhenwindlage ausgerichtet, langen, gleichmäßigen Sinkanflügen, fast im Leerlauf, und Verzicht auf Sperrgebiete, Umleitungen und Warteschleifen.

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