Presseschau Juni 2022

Im Juni durchstöberte Peter Knoll Print- und Online-Medien und sammelte interessante Meldungen rund um die Luftfahrt. Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten:

Salzburg Airport

Lübeck Air baut Streckennetz ab Salzburg mit Rhomberg Reisen aus
Jeden Donnerstag bringt Rohmberg Reisen mit einem Embarer E190 der Lübeck Air Urlauber innerhalb
von rund zwei Stunden reiner Flugzeit in den Griechenland-Urlaub. Seit 3. Juli 2021 ist Lübeck
Air Partner am Salzburg Airport und bediente in den letzten Monaten erfolgreich die Strecke in die
Hansestadt an die Ostsee, Lübeck.

Am 1. Juni eröffnete Lagardère wieder die Pforten seiner Panorama-Lounge „Das Wolfgang“ und
damit der geräumigen Dachterrasse mit Ausblick auf das Flughafenvorfeld. Nicht nur die Küche wurde
umgebaut, auch die Speisekarte punktet mit zahlreichen neuen Highlights. Die Dauerbrenner „Burger
& Steak“ werden natürlich weiterhin angeboten.

Flughäfen

Flughafen München rechnet nicht vor 2030 mit ICE-Anschluss
MUC-Chef Jost Lammers rechnet „in diesem Jahrzehnt“ nicht mehr mit einem Schnellbahnanschluss
für das Lufthansa-Drehkreuz. Viel wichtiger wäre für MUC ohnehin ein Schnellbahnstopp. „Wir sind
guter Hoffnung, einen eigenen ICE-Anschluss zu bekommen“, sagte Lammers der „Augsburger
Allgemeinen“. An dem Thema sei der Flughafen mit Lufthansa, der Deutschen Bahn und dem
bayerischen Verkehrsministerium in einer Taskforce dran. Bund und Länder haben zwar gerade eine
Beschleunigung der Verfahren für wichtige Schienenprojekte vereinbart. Lammers rechnet dennoch
nicht mit einer schnellen Umsetzung einer ICE-Trasse zum Flughafen München.

Britische Regierung verhindert Slot-Verkauf von Aeroflot und Co.
Slots sind wertvoll. Wie wertvoll genau, weiß man allerdings meist nicht, denn die Zeitnischen für
Starts und Landungen sind in den meisten europäischen Ländern nicht frei handelbar. Anders ist das
im Vereinigten Königreich. Auf der britischen Insel werden Slots regelmäßig verkauft und gekauft.
Und deshalb sitzen auch russische Fluggesellschaften auf einem kleinen Schatz. Aeroflot, Rossiya und
Ural Airlines dürfen wegen der westlichen Sanktionen zwar nicht mehr nach London fliegen, doch sie
besitzen immer noch Slots an den Londoner Flughäfen Gatwick und Heathrow. Diese haben einen
Wert von rund 58 Millionen Euro, wie die britische Regierung schätzt. Damit die drei russischen
Airlines ihre britischen Slots nicht versilbern können, handelte nun die britische Regierung. Im
Rahmen einer neuen Sanktionsrunde legte sie auch ein Verkaufsverbot für die Zeitnischen fest.
Auch andere Aktiva im Vereinigten Königreich dürfen Aeroflot, Rossiya und Ural Airlines nicht mehr
veräußern.

Airlines

Lufthansa richtet Cityline 2 ein
Lufthansa legt den Grundstein für einen neuen Flugbetrieb in Frankfurt und München.
Die Cityline-Kopie steht. Auf den Lufthansa-Fluren heißt die neue Airline „Cityline 2“, ihr offizieller
Name ist weit weniger griffig: Lufthansa hat in München eine „Flugverkehrsbetrieb München GmbH“
angelegt. Konzernchef Carsten Spohr hatte die Einrichtung eines neuen Flugbetriebs Anfang März
bestätigt. „Wir werden eine Art zweite Cityline gründen“, sagte Spohr. Der neue Flugbetrieb soll
Anfang 2023 operativ ins Hubgeschehen eingreifen.

Die Lufthansa streicht die Leistungen in ihrem billigsten Tarif „Economy Light“ weiter zusammen.
Fluggäste mit diesen Tickets können ab dem 21. Juni Sitzplätze auf Europa-Flügen von Lufthansa
und Swiss nur noch gegen eine Gebühr ab 25 Euro ändern, wie die Lufthansa mitteilte. Wie bislang
würden Familien und Gruppen bei gemeinsamen Buchungen nicht getrennt. Damit entfällt für die
Eco-Light-Kunden die Möglichkeit, ab 23 Stunden vor Abflug kostenfrei auf noch verfügbare Sitze zu
wechseln. In den übrigen Buchungsklassen auf Europaflügen sind auch langfristigere Reservierungen
im Preis inbegriffen. Auf der Langstrecke müssen Economy-Passagiere für die langfristigen
Reservierungen hingegen Gebühren zahlen. Auch bei den Töchtern Austrian Airlines und Swiss wurde
die neue Gebühr beim Economy-Light-Tarif auf Europaflügen eingeführt.

Ein Stück Luxus über den Wolken: Immer mehr Airlines setzen in ihrer Angebotspalette auf Premium
Economy-Produkte. Für einen überschaubaren Aufpreis bieten sie Passagieren mehr Platz, mehr
Stauraum und oftmals weitere Benefits. Den Trend zu den Premium-Klassen können gleich mehrere
Unternehmen und Organisationen der Branche bestätigen. Während die Economy Class zwar immer
noch die am häufigsten gebuchte Kabinenklasse ist, verzeichnet das Online-Reiseunternehmen
Skyscanner einen kontinuierlichen Anstieg der Buchungen für die Premium Economy Class. Die
komfortablere Kategorie erfreut sich insbesondere auf Langstreckenflügen steigender Beliebtheit.

Das Königreich Saudi-Arabien will vom Öl unabhängiger werden und mehr Touristen anziehen.
Dafür gründet Saudi-Arabien neben Saudia eine zweite Airline. Ein wichtiger Pfeiler der Vision 2030
ist die Entwicklung des Tourismus. Heute besuchen fast nur muslimische Pilger Saudi-Arabien.
Künftig sollen 100 Millionen Reisende jährlich ins Land strömen, das größer als Mexiko oder
Indonesien ist, und neben historische Stätten genauso unberührte Strände, faszinierende Wüsten und
Oasen oder schneebedecktes Gebirge bieten kann. 2030 will Saudi-Arabien 330 Millionen Fluggäste
jährlich zählen – drei Mal so viele wie heute. Daneben möchte das Land das Frachtvolumen auf
4,5 Millionen Tonnen vervierfachen. Es soll dann mit 250 Zielen weltweit direkt verbunden sein, statt
nur 99 wie aktuell. Ein Ziel dazu ist der Aufbau einer neuen Nationalairline. Während Saudia sich auf
ihr Drehkreuz Jeddah konzentrieren wird, wird sich die neue Fluglinie in Riyadh ansiedeln.

Joly Airlines heißt eine neue Fluggesellschaft, die schon bald ab Johannesburg starten will. Ihre Ziele
sieht sie nicht nur in Afrika. Seit vergangenem September ist South African Airways wieder in der
Luft – deutlich kleiner als früher. Sechs Flugzeuge umfasst die Flotte derzeit, drei weitere sollen bald
dazukommen. Die privatisierte Nationalairline hat im Markt harte Konkurrenz, allen voran Airlink und
Comair. Jetzt soll aber ein weiterer Mitspieler hinzukommen. Der Unternehmer Shawn J. van der
Merwe hat Joly Airlines gegründet. Die neue Linienfluggesellschaft soll im August 2022 starten und
Flüge ab dem Flughafen Johannesburg anbieten. Im Hinblick auf den Start hat er eine Absichtserklärung
mit Caelum unterzeichnet. Das südkoreanische Luftfahrtunternehmen soll Joly helfen, mit
ATR 72-500 Passagier- und Frachtflüge aufzunehmen.

Ein wochenlanger Lockdown in Shanghai setzt chinesischen Airlines zu.
China Eastern Airlines, Air China und China Southern Airlines verzeichneten im April den
schwächsten Monat seit Ausbruch der Pandemie vor mehr als zwei Jahren.

Die Basis von Antonov Airlines in Kiew liegt in Trümmern. Aufgeben – für die ukrainische Spezialfrachtairline
ist das keine Option. Antonov Airlines setzt an der Zweigniederlassung in Leipzig-Halle
den Flugbetrieb mit fünf An-124 fort. Fünf An-124 konnte die Airline gerade noch rechtzeitig nach
Leipzig ausfliegen, dort unterhält Antonov Airlines ein Büro – und wird jetzt eine Ersatzbasis
einrichten. Bei einer Branchenkonferenz in Wien hat Antonov Airlines die Pläne für den Neustart in
Leipzig erstmals genauer beschrieben: Ersatzteile und Personal sollen aus der Ukraine nach Sachsen
umziehen. Die Airline rechnet über die nächsten zwölf Monate mit 385 Flügen. Für Aufträge sorgen
derzeit das NATO-Luftlogistikprogramm SALIS und die ukrainische Regierung.

Die British-Airways-Mutter IAG will beim US-Flugzeugbauer Boeing weitere 50 Mittelstreckenjets
aus der 737-MAX-Reihe kaufen. Beide Seiten seien sich über den Auftrag einig, teilte die International
Airlines Group (IAG) in London mit. Die Hälfte der Bestellungen entfällt auf die Variante 737-8200 mit
mehr Sitzen und zusätzlichen Türen, die Boeing vor allem für Billigfluggesellschaften wie Ryanair
entwickelt hat. Bei den anderen 25 bestellten Maschinen handelt es sich um die Langversion
737-MAX-10, deren Zulassung durch die Luftfahrtbehörden noch aussteht. Die 50 Maschinen sollen
in den Jahren 2023 bis 2027 ausgeliefert werden und ältere Maschinen in den Flotten der IAG-Töchter
British Airways, Iberia, Vueling, Aer Lingus und Level ersetzen. Laut Preisliste kosten die Jets
insgesamt rund 6,5 Milliarden US-Dollar (6,2 Mrd Euro).

Allgemeines

Wie aus der Aussendung von Austro Control hervorgeht, nähert sich der Flugverkehr im
österreichischen Luftraum allmählich wieder dem Niveau von 2019 an. Die österreichische
Flugsicherung Austro Control ist der Ansicht, dass man für den Sommer 2022 gut gerüstet ist. Bereits
jetzt soll das Flugaufkommen schon nahe dem Vorkrisenniveau sein, wobei während der Hauptreisezeit
mit einer gesteigerten Nutzung des österreichischen Luftraums gerechnet wird. Im Rahmen
eines Bewerbertags, der am 11. Juni 2022 durchgeführt wird, sucht man wieder Maturanten, die sich
für den Beruf des Fluglotsen interessieren.

Star Alliance bald nicht mehr nur reine Airline-Allianz
„Wir haben uns angeschaut, wie wir unser Netzwerk weiter verbessern und stärken können“, sagte
Star-Alliance-Chef Jeffrey Goh im Gespräch mit Journalisten. „Daher arbeiten wir jetzt auch an einem
intermodalen Partnerschaftsmodell.“ Intermodal bedeutet, dass für die Reise verschiedene Verkehrsmittel
verknüpft werden. So kündigte etwa Swiss an, sie nehme zusammen mit den Schweizerischen
Bundesbahnen eine Zugverbindung zwischen dem Hauptbahnhof München und dem Flughafen
Zürich als neue „Strecke in ihr intermodales Netzwerk auf“.

Zur Sternwarte umgebaute Boeing 747 geht in Rente
Sie absolvierte rund 800 Flüge im Dienste der Wissenschaft. Jetzt mustern die NASA und das
Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt die zur fliegenden Sternwarte umgebaut Boeing 747 SP
aus. Die US-Raumfahrtbehörde NASA und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR haben
gemeinsam beschlossen, den Flugbetrieb von Sofia (Stratosphären Observatorium für Infrarot
Astronomie) im September 2022 einzustellen.

Die Zukunft liegt für Airbus im Wasserstoff
Schon 2035 will der europäische Flugzeugbauer das erste Flugzeug vorstellen, das mit dem neuen,
emissionslosen Treibstoff angetrieben wird. Um die Technik zu erproben, stattet er einen A380 mit
einem zusätzlichen Triebwerk aus. Dabei arbeitet Airbus mit dem Motorenbauer CFM International
zusammen.

Presseschau Juni 2022